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Hochschullehrerinnen und -lehrer aller Fachrichtungen sind der Bitte derHerausgeber gefolgt, über ihre Erfahrungen beim Schreiben zu berichten.Darüber, wie die Kunst des Schreibens am besten erlernt werden könne, streitensich wie üblich die Schreibenden selbst. Klar und eindeutig scheint esaber, daß, wenn Schreiben eine Kunst ist, diese Kunst jedenfalls bis zueinem gewissen Grad erlernt werden kann, weil sie sehr viele handwerklicheFertigkeiten umfaßt. Das Buch wendet sich an Studierende aller Fächer,aller Hochschulen, in allen Phasen ihres Studiums. Sie finden Tips undDenkanstöße, die dazu beitragen können, daß das 'Geschäft des Schreibens'mehr zur Lust als zur Last wird.Was sagt man nun zu diesem Buch? Einerseits: Der Rezensent hat es verschlungen! Andererseits: "Förderlich für die Verständlichkeit eines Textes ist der bewußte Gebrauch von Verben als Stilmittel des Satzbaus. Dies verlangt konkret, Substantiva nicht aneinanderzureihen...." Wie man deutlich sieht!
Einerseits: Wie spannend, Leute berichten zu hören, wie sie schreiben. Andererseits: Wenn sie denn nur berichten würden! Viele der Spektabilitäten haben schlicht das Thema verfehlt, keine Rede von "Hochschullehrer geben Studierenden Tips" (konsequent wird die neue Rechtschreibung gemieden). Stattdessen wird allzu häufig abstrakt dahergeschrieben, Verstiegenheiten sind nicht selten, mancher Kollegenwitz läuft mit unter.
Es ist die schöne alte Welt der Freien Universität Berlin, die sich hier zwischen den Buchdeckeln eingefunden hat. Wortreich wird bedauert, dass so viele Autorinnen abgesagt haben. Aber dass sich kein einziger Autor aus dem Osten -- sei es Mann oder Weib -- unter die Dahlemer Riege mischt, das wird nicht einmal wahrgenommen. Dabei sind die (Schreib-)Unterschiede zwischen West und Ost deutlicher als jene zwischen den Geschlechtern.
Für wen also dieses Buch? Abiturienten und Studierende im Grundstudium sollten die Finger davon lassen. Leute in Terminnöten, die schnelle Hinweise brauchen, ebenfalls. Aber alle, die über der geforderten Hauptseminar- oder Examensarbeit schier zu verzweifeln drohen, ihnen könnte es Trost und Hilfe bieten, das heißt mehr Trost (weil es Berufsschreibern immer noch oft ähnlich geht) und vielleicht auch Hilfe (unter den vielen, einander oft widersprechenden Hinweisen könnte der eine, goldene sein, der sie persönlich weiterbringt). Für alle übrigen, die regelmäßig wissenschaftlich schreiben (oder sich gar mit dem Schreibenlehren befassen): Prima Schmöker fürs Bett. --Michael Winteroll
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